Wir sind schockiert!

Kurz vor den Ferien kam es während einer Lerngruppenfahrt der Klassen 9 und 10 in das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof zu einem antisemitischen Vorfall durch zwei unserer Schüler. Wie konnte das passieren? 

Wir organisieren jedes Jahr Fahrten zu ehemaligen Konzentrationslagern oder Gedenkstätten, um Schülerinnen und Schüler an die Gräueltaten der NS-Zeit zu erinnern. Wir nahmen am 09. November mit Schülerinnen und Schülern an der Mahnwache vor der ehemaligen Synagoge in Karlsruhe teil, berichten regelmäßig in unserer Schülerzeitung über Themen gegen Rechtsradikalismus und setzen stets klare Zeichen gegen Rechtspopulismus. Und dennoch können auch an unserer Schule antisemitische Vorfälle passieren. Warum?

Schule ist immer ein Spiegel der Gesellschaft. Sie ist die Gesellschaft im Kleinen. Man könnte jetzt versucht sein, den Vorfall als Einzelfall abzutun und zu verharmlosen. Aber das tun wir nicht. Rechtsextremismus und Antisemitismus beginnen in den Köpfen und äußern sich im Alltag oft sehr subtil und nicht auf den ersten Blick erkennbar. Umso wichtiger ist es uns, dass wir diesen Anfängen entschieden entgegentreten, dass wir eine klare Haltung dazu haben und uns auch als Schulgemeinschaft eindeutig gegen Hass positionieren. 

Wir nehmen diesen Vorfall sehr ernst und sehen ihn als Ansporn, in Zukunft noch vehementer gegen rechtsradikale und antisemitische Strömungen vorzugehen und gleichzeitig die Präventionsarbeit zu intensivieren.

Antisemitismus und Rechtsextremismus haben an unserer Schule keinen Platz!

Micha Pallesche, Schulleiter